Mug Cakes: Ruckzuck-Kuchenglück aus der Tasse von Mima Sinclair

Einfach mal eben ein paar Zutaten aus dem Küchenschrank ziehen und puff, ganz ohne große Arbeit und ohne jemals die Küchengeräte angeschmissen zu haben ist da ein leckerer Schokokuchen, wann immer man plötzlich Heißhunger auf Süßes hat? Und das auch noch in einer Größe, bei der man sich nicht versehentlich an dem köstlichen Backwerk überfressen kann? Klingt traumhaft, ist es auch, wenn man denn zufällig die richtigen Zutaten für Mima Sinclairs „Mug Cakes: Ruckzuck-Kuchenglück aus der Tasse“ im Schrank hat – was leider nur selten der Fall ist.

An sich finde ich die Idee der Mug Cakes oder auch Tassenkuchen ja toll. Man kippt ein bisschen Mehl und Zucker in eine Tasse, schlägt ein Ei rein, fügt noch ein paar Zutaten hinzu und rührt ein paar Minuten kräftig mit einer Gabel in der Tasse rum. Dann kommt das ganze in die Mikrowelle und sobald die „Pling“ macht, ist das Kuchenglück perfekt. Das funktioniert sogar richtig gut, wenn man einmal etwas Übung hat und weiß, wie die eigene Mikrowelle tickt – meine ersten Versuche wechselten ohne Übergang von völlig ungebacken zu kohlrabenschwarz und ich musste ein paar Tassen schrubben, bevor ich den Dreh raus hatte, daran haben leider auch die eigentlich wirklich umfangreichen Tipps im ersten Teil des Buchs nichts geändert.

Es gab allerdings eine Sache, die mich an diesem Buch sehr viel mehr gestört hat als die Tatsache, dass meine ersten Kuchen so daneben gegangen sind – das lag nicht zuletzt auch an eigener Ungeduld. Und zwar sind Mug Cakes nun einmal Desserts/Süßspeisen/Gebäcke, die man aus Prinzip immer nur in kleinen Portionen zubereitet. Und viele der Rezepte in Mima Sinclairs „Mug Cakes: Ruckzuck-Kuchenglück aus der Tasse“ haben nach Zutaten verlangt, die ich so nicht im Haus habe und die mitunter auch verderben, wenn man sie nicht zeitnah aufbraucht – nur dass man für einen Ein-Portionen-Kuchen eben selten bis nie eine Zutat komplett aufbraucht. Klar, da das Buch in vier Kategorien unterteilt ist, in denen die Kuchen immer ausgefeilter werden, ist auch vieles dabei, was man als Dessert für ein Dinner machen könnte, aber auch bei den „einfachen“ Rezepten hatte ich oft Probleme mit den Zutaten. Das ist schade, denn für mich sind Mug Cakes eigentlich eine spontane Angelegenheit und das klappt leider nicht, wenn ich dafür Zutaten brauche, die ich so nie benutze.

Trotzdem ist „Mug Cakes: Ruckzuck-Kuchenglück aus der Tasse“ von Mima Sinclair an sich ein wirklich tolles Backbuch, perfekt geeignet für experimentierfreudige Naschkatzen mit Singlehaushalt, die sich hin und wieder mit außergewöhnlichen Kreationen selbst verwöhnen wollen, ohne dass am Ende ein halber Kuchen über ist. Mit den großen Farbfotos der fertigen Kuchen und dem hübschen Layout ist das Buch auch noch ein echter Hingucker und eignet sich auch bestens zum Verschenken. Und auch wenn ich persönlich irgendwie so meine Probleme mit den Zutaten hatte, würde ich das Buch trotzdem ganz klar empfehlen!


Autor: Mima Sinclair
Übersetzer: Christiane Manz
Verlag: Edition Michael Fischer, 2015
Format: Gebunden, 96 Seiten
ISBN: 9783863553654

 

Inhaltsangabe des Verlags:
Ein Kuchen aus der Mikrowelle, der in weniger als fünf Minuten fertig ist, mit einfachen Zutaten, ohne kompliziertes Abwiegen, ohne Reste und der Abwasch hält sich auch in Grenzen – wo ist der Haken? Es gibt keinen. Mug Cakes – blitz-schnelle Tassenkuchen aus der Mikrowelle, mit wenigen, leicht zu portionie-renden Zutaten und direkt in der Tasse zubereitet, machen das Backen so ein-fach wie noch nie! Jeder Mug Cake enthält die perfekte Menge für eine Person, genau richtig für eine kleine süße Auszeit. Ihren desserthungrigen Kindern wird es Spaß machen, ihren Kuchen selbst anzurühren. Und bei Ihren Gästen werden Sie durch so raffinierte Desserts Eindruck schinden und für Gesprächsstoff sor-gen! Mug Cakes machen Spaß und sind so schnell zubereitet, dass Sie sie spon-tan genießen können, wenn Sie Lust darauf haben. Sie riskieren allerdings, dass bei so viel Unkompliziertheit jeder Abend zum Mug-Cake-Abend wird!

Diese und weitere Rezensionen auch auf Anima Libri – Buchseele