Fett macht glücklich

Hier möchte ich Ihnen aktuelle Forschungen und/oder Neuigkeiten aus dem Bereich „Ernährung“ vorstellen.

Studie bestätigt Glücksgefühle durch fettiges Essen.

Belgische und britische Forscher haben in einer kleinen Studie herausgefunden, warum bei einem Stimmungstief oft das Phänomen „Frustessen“ auftritt.

Die Probanden wurden zunächst in eine traurige oder ausgeglichene Stimmung versetzt. Danach erhielten sie über eine Magensonde eine kochsalzhaltige Lösung oder eine mit Fettsäuren. Dabei stellte sich heraus, dass die Fettsäurelösung im Vergleich zur Kochsalzlösung besser den Hunger stillte und zudem die Stimmung aufhellte. Mittels funktioneller Magnetresonanztomografie konnten sie nachweisen, dass Fett im Darm die Nervenbahnen aktiviert, die im Gehirn die Bereiche für Freude und Glücksempfinden stimulieren.

Quelle: RP vom 3.8.2011

Mein Kommentar:

Müssen wir jetzt alle wieder umdenken, sind Fette zu Unrecht so in Verruf geraten?

Ja und nein. Unser Körper benötigt Fette für viele Funktionen, z.B. als Energiespeicher für den Sport oder schlechte Zeiten, als Wärmeisolator, als Druckpolster, als Zellbaustoff, zum Transport der fettlöslichen Vitamine.

Fette haben allerdings eine hohe Energiedichte, d.h. 1 Gramm Fett hat 9,3 kcal (Eiweiß und Kohlenhydrate nur 4,1 kcal/g). Außerdem verzehrt der Durchschnittsbürger ungefähr doppelt soviel Fett täglich wie unser Körper benötigt, die Folge davon kennen wir alle, das
Übergewicht.

Wir müssen bei den Fetten unterscheiden zwischen gesättigten, einfach und mehrfach ungesättigten. Alle drei „Fettgruppen“ haben bestimmte Aufgaben. Die gesättigten werden als Energiespeicher in den Fettzellen eingelagert, sind hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln enthalten und können bei zu hohem Verzehr den Cholesterinspiegel erhöhen.

Ungesättigte Fettsäuren können u.a. erhöhtes Cholesterin senken, wirken entzündungs- und gerinnungshemmend, aber auch hier ist Vorsicht geboten, bei zu hohem Verzehr von ungesättigten Fettsäuren werden diese in gesättigte umgewandelt und finden dann ganz schnell wieder den Weg in die Fettzellen.

Einfach ungesättigte sind zu finden u.a. in Oliven-, Raps-, Erdnussöl.

Mehrfach ungesättigte u.a. in Getreidekeim-, Soja-, Raps-, Leinöl, in Walnüssen und in fetten Fischen als die sog. Omega-3-Fettsäuren.

Eine gesunde Ernährung sollte zu jeweils aus 1/3 der verschiedenen Fettgruppen bestehen. Problematisch ist bei uns der zu hohe Verzehr von tierischen Fetten, die sich auch gerne in Lebensmitteln „verstecken“, z.B. Leberwurst, Salami, fetter Käse, fette Milchprodukte.

Sinnvoll wäre es, die tierischen zu Gunsten der pflanzlichen Fette zu verringern, die wir z.B. in Avocados und guten Ölen finden. Auch mit dem Verzehr einer fetten Fischmahlzeit, z.B. Lachs, Hering, Makrele führen wir unserem Körper die wertvollen Omega-3-Fettsäuren zu. Auch Walnüsse enthalten diese Fettsäuren, sowie B-Vitamine und Folsäure, welche die Nerven stärken und besonders Gestressten zu empfehlen sind. Aber Vorsicht, Walnüsse sind Kalorienbomben, eine Handvoll täglich reicht aus.

Fazit: Wir benötigen Fette, wir essen aber zu viele und oft die falschen. Jetzt, wo wir wissen, dass Fette uns glücklich machen, sollten wir vielleicht öfter eine Mahlzeit mit wenigen aber guten Fetten einplanen.