Kaffee aus Elefantenmägen, muss das sein?

Vor einigen Tagen habe ich einen Bericht gelesen, der mich doch sehr zum Nachdenken brachte.

Der teuerste Kaffee der Welt kommt momentan aus Thailand. 35 Gramm „Black Ivory Coffee“ kosten 34 Euro. Dieser hohe Preis entsteht durch die aufwendigen „Produktionskosten“.

In der Provinz Chiang Rai wird eine Herde von 25 Elefanten mit Arabica-Kaffeebohnen gefüttert. Die Magenenzyme der Elefanten schließen bestimmte Eiweiße der Kaffeebohnen auf, wodurch sich der Anteil an Bitterstoffen verringert. Durch den langsamen Gärprozess im Elefantenmagen soll ein einzigartiges „blumiges“ Aroma und ein Geschmack von Schokolade entstehen. Nach 24 Stunden werden die Kaffeebohnen nahezu unverdaut wieder ausgeschieden. Angeblich soll der Verzehr der Kaffeebohnen den Elefanten nicht schaden, weil das Koffein erst beim Kochen der Kaffeebohnen freigesetzt wird.

Der hohe Preis dieses Kaffees rechtfertigt sich durch die Herstellungskosten, für ein Kilo Kaffee werden ca. 35 Kilo Kaffeebohnen benötigt. Viele Bohnen gehen verloren, wenn die Elefanten z. B. ihr Geschäft im Wasser verrichten. Die restlichen Bohnen werden von Elefantentreibern und ihren Frauen per Hand aus dem Elefantendung aufgelesen. Danach werden sie in der Sonne getrocknet und geröstet. Momentan ist dieses „Luxusgetränk“ nur in ausgewählten 5-Sterne-Hotels erhältlich. Aber die Produktion soll von bisher 50 Kilo auf 300 Kilo jährlich anwachsen.

Mir stellt sich hier die Frage, wieweit gehen wir eigentlich, um einer ausgewählten kleinen Gruppe mit viel Geld etwas Besonderes zu bieten? Auf jeden Fall soweit, dass wir andere Menschen in den Ausscheidungen von Tieren „wühlen“ lassen, um daraus eine „Spezialität“ zu erschaffen. Anscheinend muss immer ein neuer „Kick“ her, um bestimmte Menschen zufrieden zu stellen und ihnen das Gefühl zu geben, sich von der Masse abzuheben.  Der sogenannte „Katzenkaffee“ ist ja schon länger auf dem Markt. Auch hier werden von der Schleichkatze Kaffeebohnen gefressen und unversehrt wieder ausgeschieden. Allerdings soll der „Katzenkaffee“ lange nicht so „gut“ sein, wie der „Elefantenkaffee“.

Wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema?  Über Anregungen und Kommentare freue ich mich.

Heute schreibe ich aus meinem Urlaub auf der wunderschönen kleinen Kykladeninsel Antiparos und schicke in Gedanken viel Sonne in das verregnete Deutschland.

 

Quelle: Aid