Kann man gute Laune „essen“???

Heute ist Frühlingsanfang, aber wenn ich von meinem Schreibtisch aus dem Fenster schaue, sehe ich Schnee, wie so oft in den letzten Wochen. So schön, wie der erste Schnee im November war, so sehr geht er uns doch jetzt im März auf die Nerven und auf die Stimmung. Eigentlich wollen wir doch jetzt die ersten Gartenarbeiten verrichten und auch endlich wieder im Straßencafe in der Sonne sitzen, Kaffee trinken, Leute beobachten und die Wärme genießen.

Vor einigen Tagen, wurde ich – im Wartezimmer meines Zahnarztes – Zeugin eines Gespräches zwei älterer Herren: „Was haben wir wieder ein schreckliches Wetter“, worauf der 2. Herr antwortete: „Immer noch besser als kein Wetter“. Das brachte mich doch für längere Zeit ins Grübeln, wie denn nun „kein Wetter“ zu definieren ist.

Ändern können wir es nicht, aber unsere Stimmung können wir auch durch andere Dinge positiv beeinflussen. Schon längere Zeit beschäftige ich mich mit dem Thema „Mood Food“ – Glücksnahrung. Gibt es wirklich Lebensmittel und Gerichte, die unsere Laune verbessern? Wenn Sie jetzt an Schokolade denken – der Seelentröster schlechthin – muss ich Sie leider enttäuschen. Schokolade enthält zwar Serotonin (eines unserer Glückshormone), aber dieses muss auch im Gehirn ankommen, um zu wirken. Dazu wird das Eiweiß Tryptophan benötigt, welches in der Schokolade leider nicht enthalten ist. Aber es gibt andere gute Kombinationen, unser Glückshormon Serotonin zu erhöhen, z. B. Pasta mit Gemüse oder Milch mit Honig. Das letztere ist wahrscheinlich nicht jedermanns Geschmack, aber wir könnten ja auch die Schokolade mit einem Glas Milch kombinieren.

Ganz sicher glücklich macht ein scharfes Essen, z. B. mit Chili oder Ingwer. Wenn wir etwas Scharfes verzehren, wird das Brennen vom Gehirn als Schmerz wahrgenommen, quasi eine Fehlinterpretation. Daraufhin werden Endorphine ausgeschüttet, die den Schmerz lindern sollen, aber zusätzlich auch ein gesteigertes Glücksempfinden und eine leichte Euphorie bewirken.

Auch die sog. Omega-3-Fettsäuren, die wir hauptsächlich in fetten Fischen, wie Lachs, Hering, Makrele usw. finden wirken ähnlich wie Antidepressiva. Da diese Fettsäuren essentiell sind (der Körper kann sie nicht selbst herstellen), müssen sie mit der Nahrung zugeführt werden. Mehr über die Wirkung dieser Fettsäuren finden Sie in meinem Artikel Fett macht glücklich.

Das ist nur ein kurzer Beitrag zu dem sehr komplexen Thema. Für mehr Infos und tolle Rezepte empfehle ich meinen Kochkurs „Mood-Food“.

Zum Schluss darf natürlich nicht unerwähnt bleiben, dass auch sportliche Betätigung unsere Laune verbessern kann, natürlich nur, wenn man auch Spaß daran hat.

Morgen werde ich zu dem Thema „Mood-Food“ zwei Rezepte posten.

Welche Tipps haben Sie, um die Stimmung zu verbessern? Über Anregungen und Kommentare freue ich mich.

Und jetzt lege ich mich mit einem guten Buch, Schokolade, Milch (oder doch eher einem Glas Rotwein) auf die Couch, denn auch Entspannung hebt die Laune.