Romanesco, das „mathematische“ Gemüse
Schon seit 400 Jahren wird Romanesco gezüchtet und, wie der Name vermuten lässt, hat er seinen Ursprung in der Nähe von Rom.
Aber auch bei uns wird dieser hübsche und wirklich wohlschmeckende Kohl immer beliebter, und inzwischen auch wieder in Deutschland angebaut. Sehr faszinierend ist die Struktur dieses Kohlkopfes. Er ist nämlich streng mathematisch aufgebaut, die einzelnen Türmchen sind jeweils eine Kopie des ganzen Kohlkopfes, dieses wird als Selbstähnlichkeit oder fraktale Struktur bezeichnet. Jedes der Türmchen ist eine sog. Fibonacci-Spirale, dabei handelt es sich um eine Folge von Zahlen, die dafür sorgt, dass nie ein Türmchen senkrecht über ein anderes wächst. Durch diese Anordnung hat die ganze Pflanze eine optimale Lichtausbeute. Der Romanesco ist also ein kleines mathematisches Wunder.
Außer seinem hübschen Aussehen hat er noch wesentlich mehr zu bieten. Durch seine grüne Farbe enthält er viel Betacarotin, eine Vorstufe des Vitamin A, welches wir u.a. zum Erhalt unserer Sehkraft benötigen. Aber auch der Anteil anderer Vitamine liegt wesentlich höher, als bei seinem „Verwandten“ dem Blumenkohl. Besonders punktet er durch einen hohen Vitamin C Gehalt, auch der Anteil an B-Vitaminen ist beachtlich, die wir v. a. für die Funktion unserer Nerven benötigen.
Aber das ist noch nicht alles, für den Romanesco gibt es vielfältige Zubereitungsmethoden, er kann roh, gekocht, gebraten oder frittiert verzehrt werden, schmeckt in all diesen Varianten vorzüglich und punktet außerdem noch damit, dass er beim Kochen nicht den typischen Kohlgeruch verbreitet. Wichtig ist hier natürlich, wie bei jedem anderen Gemüse, dass er nicht „zu Tode“ gekocht, sondern noch bissfest verzehrt wird. Auch seine Blätter sind hervorragend geeignet, um daraus eine vitaminreiche Brühe herzustellen.
Man kann den Kopf vor dem Garen in Röschen zerteilen, oder ihn auch im ganzen kochen. Dann sollte er allerdings vorher, nach entfernen der äußeren Blätter, für ca. 15 Min. in kaltes Salzwasser gelegt werden, um evtl. „Mitbewohner“ wie Schnecken o. ä. zu entfernen.
Geerntet wird der Romanesco von Juli bis Oktober/November. Beim Einkauf sollte darauf geachtet werden, dass die äußeren Blätter knackig grün sind, nur dann ist der Kohl auch wirklich frisch. Im Gemüsefach hält er sich max. 3 Tage, aber nur nach dem Entfernen der äußeren Blätter, da diese das Wasser aus dem Kohlkopf ziehen.
Haben Sie schon Rezepte mit Romanesco probiert? Über Zuschriften und Rezeptideen freue ich mich.